1. Mai in Nepal ….ein Tag der Arbeit

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Heute wird hier gearbeitet: die Maurer, die Bauern, die kleinen Händler, die Ziegel-Teppich-etc.-fabriksarbeiter, die Busfahrer, die Handwerker, die Straßenhändler, die Müllsammler, — sie alle werken, schaufeln, schleppen und mühen sich ab.
Die Ämter, die Büros, die Museen, sämtliche Behörden, alle Stellen wo Beamte tätig sind, und nicht zuletzt alle öffentliche ( und auch viele private ) Schulen ruhen heute und begehen den “Tag der Arbeit”.
Ich lese im Internet von Demonstrationen der Gewerkschaften in Berlin; Tränengaseinsätzen gegen Demonstranten in Istambul, von friedlichen Maiaufmärschen in Europa.
Ich lese auch in den “Kantipur News”, dass Premierminister Koirala in einer Rede zum 1.Mai den Arbeitern “Vertretung in allen Gremien” zugesichert hat, “give us a year`s time” !!!
Seit 6 Jahren hat die Regierung keine Verfassung zustande gebracht.
Als die Republik Ende Mai 2008 nach Beendigung eines 10-jährigen Bürgerkrieges, nach Abschaffung der hinduistischen Monarchie, ausgerufen wurde, erhofften sich die Bürger endlich gesetzlich geordnete Verhältnisse. 17000 Tote, Tausende IDP = Internal Displaced People= das sind die Elenden, die heute u.a. entlang des entsetzlich stinkenden Bagmati-Flusses in menschenunwürdigen Hütten hausen müssen, weil ihre Dörfer niedergebrannt wurden (sowohl von den Maoisten als auch von der Armee!) waren genug. Schwere soziale Missstände sind aber immer noch vorzufinden.
Doch die politischen Parteien können sich nicht einigen. Viele Politiker sind leider nur an eigenem Geld und eigener Macht und nicht an der Zukunft Nepals interessiert.
Ich erlebe die Nepalesen als ein geduldiges, friedfertiges Volk. Doch alles hat seine Grenzen.

So! Eigentlich wollte ich von meinem schulfreien, erfreulichen 1. Mai erzählen; von meinem sehr vergnüglichen Ausflug nach Boudha, wo der mächtige, buddhistische Stupa steht, inmitten eines wunderschönen kreisrunden -fast italienisch anmutenden!- Platzes. Aber der alte Mann, der sich als Journalist ausgegeben hat (und es auch wirklich war!), mich in einem Cafe` letztendlich zum Kauf( 15 Cent) eines seiner veralteten Hefte überzeugen konnte, hat mir zu denken gegeben. Sein Leben – denn auch ich habe ihn ausgefragt- wäre ein Blog für sich.
Und über meinen Tag in Boudha – ein andermal !

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