Manakaamana – wo alle Wünsche erfüllt werden

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Hoch oben liegt MANAKAAMANA- Sehnsuchtsziel aller Nepalesen.
Jeder Nepalese hofft, einmal in seinem Leben hierher zu kommen oder ist schon einmal hier gewesen, – seit 1998 vermutlich bequem per Seilbahn, mit Ziege ( Seilbahnticket 140 Rupien) und/ oder Huhn. ( Nepals bisher einzige Seilbahn wurde übrigens von der österr. Firma Doppelmayr erbaut.) Bis dahin mussten sich die frommen Gläubigen 5 Stunden steil aus dem Flusstal bergauf schleppen.
Mein Führer und ich haben nach 6 Stunden Wanderung von Gorkha kommend endlich den Wallfahrtsort erreicht. Dhal Bhaat und er: Bier, ich: Cola, verhilft uns wieder zu Kräften. Kailah-Dhai verabschiedet sich, ich suche mir ein anderes Hotel, nachdem ich mein reserviertes schaudernd besichtigt habe.
Dann verbringe ich den gesamten Nachmittag und Abend um/beim/neben/vor dem “wunscherfüllenden Tempel”. Ich schaue fasziniert den ihre “puja” verrichtenden Pilgern, den sich fotografierenden Großfamilien, den Sadhus, den verliebten Pärchen, den Bettlern, den Händlern, den herumtollenden Kindern, den Ziegen, den Hühnern, den Priestern – dem bunten Treiben auf diesem Platz zu. Es ist hier im Schatten des riesigen, alten Magnolienbaumes auch angenehm kühl und ich fühle mich jetzt nach der Strapaz des heutigen Tages sehr wohl.
Als es finster wird, ertönen die tiefen Trompeten der Priester und rufen die Frommen zur Andacht. Glocken werden geläutet -“Götter hört, ich bin da!”-, Öllämpchen rings um den Tempel gefüllt und angezündet. Ich bin dankbar, dass ich all das erleben darf.
Zum Nachtmahl kehre ich in ein kleines, gut besuchtes Lokal ein. Ich bin- wie übrigens im ganzen Ort- der einzige westliche Tourist. Schnell ist das Eis gebrochen, als ich meine Augengläser ohne Bügel (bin gestern draufgestiegen) herausziehe, um die Speisekarte zu studieren. Alle schmunzeln,- ich demonstriere meine gestrige Ungeschicklichkeit, – wir unterhalten uns köstlich. Von den verschiedenen Tischen fliegen Fragen zu mir herüber – es entsteht eine freundliche, vertraute Atmosphäre. Aber sie geben auch bereitwillig Auskunft: Vater, Mutter und 17-jähriger Sohn kommen gerade von Muktinath. Sie waren so wie ich mit dem Lokalbus unterwegs, als die Fahrer auf halber Strecke 5 Tage lang streikten. Mit Sack und Pack pilgerten sie die gut 1600 Höhenmeter hinauf und wieder herunter. Das sind Wallfahrer !
Der Vater ist auf Heimaturlaub: arbeitet in Mailand und kommt alle 2 Jahre nach Hause.
Sie lassen mich von ihren Speisen, die mir fremd sind, kosten. Sie wundern sich, dass ich ohne männliche Begleitung unterwegs bin , und sie freuen sich, als ich ihnen Fotos von meiner Familie auf dem Handy zeige.
Nein, einsam fühle ich mich eigentlich nie.
Die 3 Ziegen, die vor meinem Hotel angebunden waren, sind am nächsten Morgen nicht mehr da. Die Tieropfer finden am Vormittag statt. Geschlachtet werden sie von ihren Besitzern ins Tal gebracht oder gleich vor Ort an einem Picknickplatz gegrillt.
Ich bummle noch ein wenig herum, um dann ebenfalls gemütlich mit der Seilbahn ins Tal zu fahren.
Mein nächstes Reiseziel ist Bandipur, das ich mit Mikrobus und Lokalbus gut erreiche.

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